Das Heimatmuseum des Daadener Landes

Ein vielfältiges Themengebiet des Heimatmuseums in Daaden ist der Bergbau. Kaum ein historisches Thema ist so eng mit der Bevölkerung des Daadener Landes verbunden wie der Bergbau, gaben doch die Erzgruben und Hütten vielen Männern Arbeit und Brot. Aber auch aus den Dörfern des hohen Westerwaldes kamen die Bergleute zu Fuß auf den teilweise heute noch erhaltenen Bergmannspfaden, ausgestattet mit „Ohmessack“ (Brotbeutel) und „Kaffiblech“, um tief in der Erde das Auskommen für ihre oft großen Familien zu finden.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts werden die Grubenfelder in Biersdorf erstmals urkundlich nachgewiesen; 1728 wird die Niederdreisbacher Hütte gegründet und zwei Jahre später die Daadener Kupferhütte in einer Urkunde erwähnt.

Der Arzt und Naturforscher Francisco Ernsto Bruckmann erwähnt in einer Beschreibung von 1730: „Daaden hat vortreffliche Kupfer- und auch sehr viel Eisenstein-Gruben“. Als sehenswert wird die Kupfergrube „Mahlscheid“ bei Herdorf genannt.

Im Jahre 1850 sind über hundert Erzgruben im Daadener Bereich in Betrieb. 1872 gehen diese Felder auf die Fa. Krupp in Essen über.

1899 beginnt auf der Grube Füsseberg der Tiefbau. Der Schichtlohn beträgt 4,45 Mark für Hauer; insgesamt hat das Bergwerk 350 Beschäftigte. 1938 erfolgt auf der Grube Füsseberg die Installation einer zentralen Aufbereitung und Röstanlage mit acht 14 m hohen Röstöfen; im Zweiten Weltkrieg werden hier über 1600 Beschäftigte verzeichnet.

1953 werden auf der Grube Füsseberg tgl. 1.250 Tonnen Erz gefördert. Doch auf Dauer kann das heimische Erz mit den weitaus billigeren Angeboten aus Übersee nicht konkurrieren; so beginnt zu Beginn der sechziger Jahre das Grubensterben im Siegerland.

Als eine der letzten und zugleich bedeutendsten in der Region trifft es auch die Grube Füsseberg. Am 26. März 1965 versammelt sich die Belegschaft zum letzten Mal.

Mit der Stilllegung der Grube Füsseberg, die eine Teufe von 1040 m und eine Gesamtförderung von 18 Mio. Tonnen Erz aufzuweisen hat, geht eine jahrhundertelange Tradition des Bergbaus im Daadener Land zu Ende.

Uniform

Im Heimatmuseum aber lebt die Tradition weiter. Da sind die Bergleute in schmucker Uniform und viele Stufen (Gestein) aus den heimischen Bergwerken zu sehen. Eine große Karte, in der die verschiedenen Gruben verzeichnet sind, gibt einen guten Überblick über die Vielfalt der Bergwerke unserer Region. Ein reichhaltiges Bildmaterial über die Erzgruben, Hütten, Sandgruben und Basaltwerke sowie Arbeitsgeräte der Bergleute (wie z. B. Karbidlampen, „Frösche“, Hammer, Schlägel) runden die Sammlung zu diesem Themengebiet ab.

Neugierig geworden? Das Heimatmuseum freut sich auf Ihren Besuch!
Öffnungszeiten: Jeden Mittwoch von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr sowie jeden 1. Sonntag im Monat von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei!

(Quelle: Ulrich Meyer)