Wanderfreund brachte den Skisport in Westdeutschland voran

Ski-Pionier Siegfried Koch mit Ausstellung geehrt
von Gisbert Weber

Kennern des Westerwaldes ist Siegfried Koch aus Neuwied sicher ein Begriff, zumindest wenn es um den Skisport zu Beginn des 20. Jahrhunderts geht. Er gehörte zu den Pionieren, die im westdeutschen Raum die schmalen Bretter populär gemacht haben.

Im Daadener Heimatmuseum ist bis Mai 2008 noch eine Ausstellung zu sehen, die an sein Wirken auf dem Stegskopf erinnert.

Siegfried Koch

Eine kleine Sonderausstellung über Siegfried Koch, den Skipionier aus Neuwied, wurde im Dezember 2007 im Heimatmuseum Daaden eröffnet. SiegfriedKoch(Foto) hat als einer der ersten in ganz Westdeutschland um 1895 mit dem Skifahren begonnen. Er hat für Skisport im gesamten westdeutschen Raum Pionierarbeit geleistet und hat schließlich um 1912 den Stegskopf für sein leidenschaftliches Hobby entdeckt. An seiner Seite ein häufiger Begleiter war Lehrer Peter Hoffmann aus Emmerzhausen.

Die Nachfahren von Koch haben dessen erste Skier aus dem Jahre 1895 und ein weiteres Paar für die Ausstellung in Daaden zur Verfügung gestellt. Siegfried Koch war es auch, der den „Wintersport-Verein Daaden e.V.“ gründete und den Bau, der nach ihm benannten „Siegfriedhütte“ auf dem Stegskopf initiierte, die dann bereits schon am 30. November 1913 eingeweiht werden konnte. Diese Hütte, von Siegfried Koch und einigen Bürgern aus Daaden und Emmerzhausen gebaut, war ausgestattet mit einfachen Betten und einer Kochstelle und diente zahlreichen Wanderern und im Winter auch den auswärtigen Skifahrern als willkommene Übernachtungsmöglichkeit. Sie wurde, wie aus den drei vorhandenen Hüttenbücher ersichtlich ist, auch rege genutzt. Ein Aussichtsturm kam viele Jahre später dazu und hatte in der Nähe der Hütte seinen Standort. Bei guter Fernsicht hatte man von hier einen wunderbaren Weitblick über die ganze Region, ja sogar bis zum Siebengebirge.

Der Wintersport-Verein Daaden wurde 1929 im Westerwald-Verein Daaden integriert. Somit ging auch die Siegfriedhütte in den Besitz des Westerwald-Vereins Daaden über. Drei Hüttenbücher mit Eintragungen aus der Zeit zwischen 1920 und 1929 (vorherige Bücher sind verloren gegangen) sind heute noch vorhanden und in der Sonderausstellung zu betrachten. Versehen mit Eintragungen von Siegfried Koch, der in Versen von seinem Stegskopf und der herrlichen Fernsicht schwärmt, sowie von den vielen anderen Gästen, zeugen diese Notizen von einem regen Ferienbetrieb auf dem zweithöchsten Berg des Westerwaldes. Es übernachteten hier nicht nur Vereinsgruppen, sondern auch Einzelpersonen, Frauen und Männer, die aus der Nähe und auch aus der weiteren Region Westdeutschlands kamen. Zahlreiche Gedichte, interessante Aufzeichnungen begeisterter Übernachtungsgäste, schöne Zeichnungen und die vielen Namen und Unterschriften in diesen Hüttenbüchern, geben interessante Einblicke in die Zeit der frühen 20er Jahre und in die vielfältige Wandergeschichte auf dem Stegskopf.

Zu vermerken ist natürlich auch und sicher nicht allen bekannt, dass in der „Siegfriedhütte“ das Westerwaldlied entstanden ist. Wahrscheinlich ein Abend, wo mal wieder so ein eisiger Wind über den Stegskopf wehte.

Siegfried Hütte
Sterntreffen an der Siegfriedhütte

Im Jahre 1957 war die „Siegfriedhütte“ auch Treffpunkt für das Sterntreffen des Westerwald-Vereins (Foto).