Siegfried-Hütte auf dem Stegskopf vor 100 Jahren eingeweiht

Am 30. November 2013 wäre die Siegfried-Hütte 100 Jahre alt geworden. Doch schon 1958 kam das Aus für die Ski- und Wanderhütte. Nachdem die Bundeswehr den Stegskopf als Truppenübungsplatz übernommen hatte, wurde diese bis auf die Grundfesten abgerissen.

Anlässlich einer kleinen Jubiläumsfeier im Gebäude 26 des Truppenlagers auf dem Stegskopf, konnten nun rund 50 Gäste nur noch in Erinnerungen schwelgen und bei der Besichtigung des historischen Standortes der Ski- und Wanderhütte nur die Fundamentreste erkennen.

Armin Wilhelm aus Derschen hatte zu Ehren des Initiators und des Namensgebers Siegfried Koch eingeladen und die kleine Gedenkfeier organisiert. Angereist zum kleinen Jubiläum waren auch die Nachkommen von Siegfried Koch (2 Enkelinnen und 1 Enkel), die teils mit ihren Partner die lange Anfahrt auf sich genommen hatten um dabei zu sein.

Nach der Begrüßung der Gäste durch Armin Wilhelm sprachen als Gastgeber der derzeitige Lagerleiter, Hauptmann Andreas Becker, sowie Landrat Michael Lieber und Daadens Bürgermeister Wolfgang Schneider jeweils ein Grußwort. Alle wiesen in ihren Ansprachen auf die Pionierleistung von Siegfried Koch für den Winter- und den Skisport hin, der durch ihn hier auf dem Stegskopf seinen Anfang genommen hatte. Sie wünschten sich, dass in Zukunft hier auf dem Stegskopfgelände wieder Wintersport stattfinden kann.

Einige Ortsbürgermeisterinnen und Bürgermeister der angrenzenden Gemeinden, ehemalige Lagerkommandanten und der Revierförster waren ebenso unter den Gästen wie eine Abordnung vom Skiverein Emmerzhausen.

Vom Westerwald-Verein Daaden e.V,.als damaliger Eigentümer der Siegfried-Hütte, waren Vertreter vom Vorstand und vom Arbeitskreis „Heimatgeschichte Daadener Land“ anwesend. Noch heute bedauern viele vom Westerwald-Verein Daaden, dass sowohl die Hütte als auch der in der Nähe befindliche Aussichtsturm dann von der Bundeswehr abgerissen wurde. Die Hütte diente nicht nur dem Wintersport, sondern war auch Ziel- und Treffpunkt für viele Wanderer. Aufzeichnungen in den noch vorhandenen alten Hüttebücher zeugen von der Betriebsamkeit über die ganzen Jahre. Aus allen Bereichen kamen seinerzeit die Wanderer um hier zu übernachten und die schöne Landschaft zu genießen.

100_jahre_siegfriedhuette_2
Daadequelle „Sonnenscheins Börnchen“

Nachdem Armin Wilhelm in seinen kleinen geschichtlichen Beitrag mit interessanten alten Fotos zur Siegfried-Hütte all diese Gegebenheiten noch mal in Erinnerung gerufen und an die verschiedenen Wintersportanlagen wie die Rodelbahn und die ersten Skiflugschanze erinnert hatte, machten sich eine Großzahl der Gäste auf zum Standort der ehemaligen Hütte. Vorbei am „Sonnenscheins Börnchen“ und dem Schacht der ehemaligen Braunkohlegrube Adolphsburg stand man endlich vor den von Moos überwucherten Fundamenten der Siegfriedhütte.

Wenn auch heute nur noch die Fundamente vorhanden waren und die Weitsicht an diesem Tag nicht so besonders gut war, so konnten doch alle ermessen, welch einen schönen Blick bis ins Sauerland und immerhin bis zum Siebengebirge man von hier seinerzeit genießen konnte.

100_jahre_siegfriedhuette_1
Dankrede Frau Heide Wahl

Enkelin Frau Heide Wahl bedankte sich am historischen Standort der Siegfried-Hütte bei allen für die schöne Feierstunde und wünschte, dass der Stegskopf zukünftig auch wieder als Erholungsgebiet für Wanderer und Skisportler genutzt werden könne. “Hier haben viele Menschen viele glückliche Stunden verlebt“, so ihre Worte.

Ob der Stegskopf jedoch noch einmal Ziel einer Sternwanderung wie 1957, als mehr als 2.000 Wanderer sich an der Siegfried-Hütte trafen, werden kann, das ist sicher ein schöner und gut gemeinter Wunsch. Es wird erst die Zukunft zeigen, ob gerade dieser Bereich wieder für Freizeitaktivitäten zur Verfügung stehen wird.