Westerwald-Verein Daaden wanderte zu den Klebsandbrüchen

Vielfältige Pflanzenwelt erobert Gelände alter Tagebaue

Das hatten die Daadener Wandererfreunde so gar nicht erwartet. Das Gelände der ehemaligen Klebsandgruben auf der Weitefelder Hochebene bot eine derart große Vielfalt an besonderen Pflanzen, das man nur staunen konnte.

Nachdem der Betrieb in den Brüchen vor einigen Jahren stillgelegt wurde, hat sich die Natur hier so positiv für die Pflanzen- und Tierwelt entwickelt, wie man es sicher nur selten antrifft. Während sich die Sandbrüche bis zum Rand mit Wasser gefüllt haben und mit vielen seltenen Pflanzenarten übersät sind, haben sich auf den verschiedenen Ablagerungsflächen seltene Gras- und Pflanzenarten angesiedelt. Viele kleine Mulden sind zu Kleinbiotope geworden, die ideale Voraussetzungen für die Entwicklung verschiedenster Kleintiere bieten.

Die Besonderheit des Klebsandes, der vor Jahrzehnten noch für die Herstellung feuerfester Steine gewonnen wurde, fördert offensichtlich die Ansiedlung dieser seltenen Pflanzenarten. Restablagerungen an Klebsand belegen auch, dass hier auf der Weitefelder Hochfläche ein buntgefärbtes Vorkommen an Klebsanden abgebaut wurde. So deutet die Rotfärbung an einigen Stellen darauf hin, dass Buntsandstein mit eingelagert ist.

Hermann Josef Eulberg, der als Biologielehrer im Ruhestand auch regelmäßig mit der Rucksackschule des Westerwald-Hauptvereins naturkundliche Wanderungen durchführt, war begeistert und konnte den Wanderern viel Interessantes vermitteln.

Als Fazit wurde den Daadener Wanderfreunden sehr schnell klar: Die Natur kann sich auch bei solch erheblichen Eingriffen wieder von selbst in kürzester Zeit regenerieren und somit den Raum für seltene Pflanzen- und Tierarten bieten.