Westerwald-Verein Daaden besucht die Wanderfreunde in Usingen

Während im Juli die Wanderfreunde vom Taunusklub Usingen dem Westerwald-Verein Daaden einen Besuch abstatteten, kam es dann am Sonntag, dem 2. Oktober zum fälligen Gegenbesuch in Usingen. Initiator und Vorbereiter dieser Wanderreise war Martin Schmidt, der auch den Kontakt zu den Wanderfreunden des Taunusklubs hergestellt hat.

Bei schönstem Herbstwetter reisten rund 30 Wanderer aus Daaden und Umgebung mit dem Bus in den Taunus. Am Treffpunkt Hattsteinweiher wurden sie von den Usinger Wanderern empfangen und vom Vorsitzenden des Taunusklubs, Horst Reinmöller, sehr herzlich begrüßt.

Eine Einführungsrunde rund um den Hattsteinweiher, ein beliebtes Naherholungsgebiet mit Bademöglichkeit, sollte die Daadener Wanderer auf die zwei gemeinsamen Wanderungen schon mal einstimmen.


Wandergruppe vor dem Start

Nachdem dann alle das Angebot der Gastgeber zu einer Stärkung mit Getränken bzw. einem speziellen Taunusschnaps angenommen hatten, machten sich die mehr als 50 Wanderinnen und Wanderer auf den Weg. Eine kurze Tour von zirka acht Kilometer und eine rund zwölf Kilometer lange Wegstrecke vermittelten viele schöne Eindrücke in Landschaft des Hochtaunus. Dabei war es immer zwischendurch möglich, einen Blick auf den „Kleine Feldberg“ zu werfen.

Beide Gruppen trafen dann gegen Mittag im Heidegebiet an den markanten Buchsteinfelsen wieder zusammen. Die Felsformation ist besser bekannt unter dem Namen „Eschbacher Klippen“. Hier waren viele Kletterer zu sehen, die angeseilt und gesichert in den Felswänden hingen und schon für Klettertouren in den Alpen übten. Dies muss wohl so sein, da der Alpenverein Frankfurt hier in diesen Granitfelsen sein Trainingsgebiet hat.


Wanderer mit Blick auf Eschbach


Auf dem Weg zu den „Eschbacher Klippen“


Kletterer

Für mittags hatten die Usinger Wanderfreunde in einer Gastwirtschaft in Eschbach dann ein reichliches und wohlschmeckendes Büfett für die ganze Wandergruppe bestellt. So konnten die Wanderer der langen Tour ihre Reststrecke dann gut bewältigen, während die übrigen Wanderer mit dem Bus zurück nach Usingen fuhren um hier an der Stadtbesichtigung teilzunehmen. Vorher hatte sich der Westerwald-Vereins Vorsitzende, Gisbert Weber, bei den Gastgebern für die Einladung, für die Gestaltung des Tagesprogramms und die Führung der schönen Wanderungen bedankt.

Eine einstündige, sicher sehr aufschlussreiche und interessante Stadtführung, zu der auch Ulrich Meyer vom Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land extra angereist war, bildete dann den Ausklang der Wanderreise. Hatten sich beim Besuch der Usinger Wanderfreunde in Daaden schon einige interessante Gemeinsamkeiten zwischen Daaden und Usingen herausgestellt, so konnten diese hier in Usingen noch einmal neu belegt und gefestigt werden.

Der lutherische Pfarrer Georg Heinrich Reuther, der von 1711 bis 1731 als Pfarrer in Daaden wirkte, stammt aus Merzhausen, einem heutigen Stadtteil von Usingen, Hier war er auch vorher als Pfarrer tätig. In Daaden war Pfarrer Reuther seinerzeit maßgeblich an der Planung und auch der Ausführung des Kirchenneubaues (1722-1724) beteiligt. Er hat wohl auch die Kontakte zu dem „Fürstlich Nassau-Usingischen Baumeister namens Benedikt Burtscher (Brutscher?) hergestellt, der aus Tirol stammend, lange Jahre für die Usinger Fürsten als Baumeister tätig war. Eines seiner Bauwerke aus dieser Zeit ist die Hugenotten-Kirche in Usingen. Nach seinen Plänen entstand letztlich dann auch die Daadener Barockkirche.


Stadtführung Usingen


Die Hugenotten- Kirche

Und es gibt eine weitere Verbindung zwischen Daaden und Usingen: 1803 gelangte Daaden unter die Herrschaft des Fürsten von Nassau-Usingen, Fürst Friedrich August. Dies ändert sich wieder 1815 nach dem Wiener Kongress (Daaden gehörte nun zu Preußen). In der Kruft der Usinger Laurentius- Kirche liegt heute der Sarg des ehemaligen Herrschers über Daaden.

Es war eine interessante und schöne Wanderreise, die sicher allen viele neue Eindrücke vermittelt hat und die nach dem bekundeten Willen der Teilnehmer, wiederholt werden sollte.