Seltene Pflanzen in herrlicher Naturlandschaft

Der Westerwald-Verein Daaden hatte diesmal auf die Höhen des Westerwaldes zur Naturkundlichen Wanderung eingeladen. Es war der letzte Apriltag. Sicher sehr früh im Jahr, weil die Vegetation auf dem Stegskopfgelände bei rund 650 Meter über NN. noch nicht so weit fortgeschritten ist. Der letzte Schnee war noch vorhanden, aber ein Hauch von Frühling war auch schon zu erkennen.

Fast 25 Wander- und Naturfreunde konnten Wanderführer Michael Bender vom Westerwald-Verein Daaden und Christhof Hast von der Bundesforstverwaltung begrüßen. Die knapp 9 Kilometer lange Wanderstrecke war sehr abwechslungsreich und bot immer wieder herrliche Ausblicke weit ins Land.

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Michael Bender berichtete über Flora- und Fauna auf dem Stegskopf, wobei er Standorte und auch einige der seltenen Pflanzen wie den Glänzenden Kerbel, das Nordische Labkraut (einziger Standort in Rheinland-Pfalz), Lerchensporn und Trollblume zeigen konnte.

Auf dem Gebiet des zweithöchsten Berges im Westerwald sind noch zahlreiche und sehr seltene Lebensraumtypen wie z. B. die sogen. Huteweiden, Pfeifengraswiesen, Borstengrasrasen und markante Felskuppen zu finden. Fast ausgestorbene Schmetterlingsarten, sowie auch seltene Tier- und Vogelarten sind auf dem Stegskopf noch ansässig. Die Wildkatze, der Schwarzstorch, Rotmilan und Bekassine sind eispielhaft genannt und wurden auch hier gesichtet.

Michael Bender hatte sich gut vorbereitet, sodass es eine spannende Wanderung durch diese herrliche Naturlandschaft auf dem Stegskopf wurde. Besonders eindrucksvoll die Besichtigung vieler einzeln stehender Fichten mit einem Alter von 60 bis 70 Jahren, markantem Wuchs und imposanter Ausdehnung, dem sogen. „Westerwälder Funierholz“.

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Der Westerwald-Verein hatte diese Naturkundliche Wanderung ausdrücklich bei der ADD Stelle beantragt und somit begleitete auch Christhof Hast die Wanderer auf der gesamten Strecke. Auch er gab zahlreiche Erläuterungen zum ehemaligen Truppenübungsplatz und somit zu manchen Besonderheiten auf dem weiten Stegskopfgelände, wie z.B. zu den Hinterlassenschaften durch die jahrzehntelangen Schießübungen. Er fand bei den Wanderern viel Verständnis und Zustimmung für seine ausführlichen Erklärungen.

Der große Wunsch bei den Wanderern war, dass in Zukunft doch einige Wege im Gelände freigegeben werden. Durch eindeutige Markierungen dieser Wege und einer ausführlichen Information auf großen Tafeln zur Gesamtsituation und insbesondere auf die Gefahrenbereiche im Stegskopfgelände, sollte dies auch möglich sein.