Wanderung rund um den Stegskopf im Nationalen Naturerbe Deutschland

Bei bestem Wanderwetter unternahmen am Samstag, dem 25. Mai 38 Wanderfreunde eine geführte Naturkundliche Wanderung durch die schöne sonnige Frühlingslandschaft auf dem Stegskopf. Die Wanderung hatte eine Länge von rund 8,5 Kilometer und war mit 120 Höhenmetern von den Teilnehmern leicht zu bewältigen.

Start und Ziel war die Quelle des Daadebaches, der nach 16 km Fließstrecke in die Heller mündet und der größte Zufluss zur Heller ist. Von der Daadequelle hat man auch eine tolle Aussicht bis ins Bergische Land, ins Siegerland und Sauerland. Mit einem Fernglas konnte man an diesem Tag bei der ausgezeichneten Fernsicht sogar den Turm auf dem Kahlen Asten sehen.

Weitere Zielpunkte dieser Wanderung waren die ehemalige Braunkohlegrube Adolphsburg mit den in direkter Nähe noch zu sehenden Fundamentresten der Siegfriedhütte, die 1913 vom Wintersportverein Daaden errichtet wurde und die erste Skihütte in Westdeutschland war. Von hier ging es weiter zum nächsten Haltepunkt, dem eigentlichen Stegskopfgipfel mit 654m Höhe und zweithöchsten Berg im Westerwald. Dort sind ebenfalls heute noch die Reste des Fundamentes vom einstigen Aussichtsturm zu sehen, der hier seinerzeit vom Westerwald-Verein Daaden errichtet wurde. Da sowohl die Westerwald-Hütte als auch der Aussichtsturm auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes standen, gingen diese gegen eine geringe Entschädigungssumme vom Westerwald-Verein Daaden an den Bund über und wurden abgerissen.

Wanderführer Michael Bender konnte den Wanderern noch weitere viele interessante Erläuterungen an den verschiedenen Haltepunkten geben. Eine Besonderheit sind auch die alten Hudeweiden mit den alten, oft alleinstehenden mächtigen Hutebäumen, auf die man vom Wanderweg aus eine gute Sicht hat. Alte Weißdornbüsche, die z.Z. in der Blüte stehen und schon mehrere hundert Jahre alt sind, waren ebenfalls zu sehen. Mit den Informationen zum Thema Wolf konnte Herr Hast von der Bundesforstverwaltung.an einem weiteren Haltepunkt die Teilnehmer der Wanderung in Spannung halten, bevor es dann weiter zum ehemaligen Übungsdorf der Bundeswehr ging.

Nach einer kurzen Rast im ehemaligen Übungsdorf führte die Tour dann über den sogen. Backofen (602m Höhe) in Richtung „Großer Hau“. Auch dort hat man vom Weg aus einen wunderschönen Blick in die weite Landschaft und ins Derscher Geschwämm, einem Niedermoor, dass durch den Ausbruch des Vulkans im Gebiet des heutigen Laacher Sees vor etwa 12.800 Jahren als Paläosee entstanden ist.
Danach wanderte die Gruppe noch durch das Waldgebiet „Großer Hau“, wo Pflanzen wie z.B. der „Glänzende Kerbel“ schon vor hundert Jahren die Botaniker begeisterte. Nach mehr als vier Stunden erreichte die Wandergruppe wieder das Ziel bei der Daadequelle. Alle Teilnehmer waren von der Wanderung begeistert und konnten viele Eindrücke und Wissenswertes mitnehmen. Alle erwarten nun, dass auch bald einige Wege freigegeben werden und der Zugang für Wanderer und Radfahrer erlaubt ist.